Mit vier deutschen Kampfrichtern der höchsten internationalen Kategorie „1S“ geht der Ringer-Weltverband United World Wrestling (UWW) die ersten Schritte Richtung Olympische Spiele 2024 in Paris. Drei davon kommen aus dem Hessischen Ringer-Verband:
Ramona Scherer aus Blankenbach, im Ehrenamt noch Vize-Präsidentin Verwaltung des hessischen Verbandes, Karl-Peter Schmitt aus Rimbach, der sich auch für die Kampfrichter aus Hessen verantwortlich zeigt und Jeffrey Spiegel aus Niedernberg. Der DRB-Kampfrichterreferent war bereits Olympiakampfrichter bei den Spielen in Tokio 202one. Zu den „Top vier“ aus Deutschland zählt noch Uwe Manz (Nordrhein-Westfalen), ein sehr erfolgreicher und erfahrener Kampfrichter.
Die Freude über die Nachricht des Weltverbandes UWW war im Lager der Hessen riesengroß. Besonders aber bei Karl-Peter Schmitt. „Persönlich habe ich nicht mehr damit gerechnet“, strahlte der 52-jährige Rimbacher über beide Backen. Umso mehr freue er sich, dass nach 20 Jahren internationale Lizenz noch die Berufung in die Kategorie 1S vollzogen wurde.
„Vier Kampfrichter international in der höchsten Kategorie zu haben ist eine sehr gute Zahl. Das zeigt, dass die Leistungsdichte in Deutschland vorhanden ist“ bilanzierte DRB-Kampfrichter-Chef Jeffrey Spiegel. Der Niedernberger, der sich erst seit kurzem für den Deutschen Ringer-Bund (DRB) im Kampfrichterwesen verantwortlich zeigt, ist selbst froh, unter den Top-Kampfrichtern zu sein. Immerhin kann der 34-jährige auf internationale Topeinsätze zurückblicken. Spiegel leitete bei den olympischen Sommerspielen in Tokio die Finalkämpfe der 65- und 74kg-Gewichtsklassen, also die jene Finals der bestbesetzten Gewichtsklassen weltweit.
Für Ramona Scherer geht auch ein kleiner Traum in Erfüllung, wenn auch die olympischen Spiele 2024 in Paris noch in weiter Ferne sind. „Als Vize-Präsidentin des hessischen Verbandes freue mich natürlich, dass es drei Hessen sind. Das gilt es jetzt zu halten und zu bestätigen“ so die 42-jährige, die mit ihrem Hauptberuf als Psychotherapeutin und einer jüngst gegründeten Kleinfamilie nun alle Hände voll zu tun hat.
Scherer muss bereits ihre Vorschusslorbeeren bei den anstehenden Europameisterschaften der Männer und Frauen in Budapest (Ungarn) vom 27. März bis 3. April bestätigen. Zum ersten Mal überhaupt kommt Scherer bei einem Hauptwettkampf der Senioren zum Einsatz.
Die international eingesetzten Kampfrichter werden vom Weltverband UWW bei Europa- und Weltmeisterschaften nominiert und durch eine Kampfrichterkommission bewertet. Bis zu den olympischen Spielen werden sie je nach Leistung auf oder abgestuft. Von den rund 100 Kampfrichtern werden bis zu den olympischen Spielen 2024 etwa 40 Kampfrichter final nominiert.