Hessens Freistiljugend hat es nach zuletzt 2006 geschafft, bei den Deutschen Meisterschaften der A-Jugend Freistil, den Titel der Landesverbände vor Südbaden und Bayern zu sichern. Vorausgegangen waren die Topleistungen der Einzelsportler, die insgesamt sieben Medaillen inklusive vier Meistertitel gewannen. „Einen Sportler aus dieser Gruppe besonders zu erwähnen wäre unfair. Wir waren mit der gesamten Leistung unserer Sportler hochzufrieden“ bilanzierte Landestrainer Peter Weisenberger das Topergebnis von Stendal (Sachsen-Anhalt).
Deutsche Meisterschaften A-Jugend Freistil in Stendal
Die Auswahl der 15-17jährigen fiel den Verantwortlichen des HRV nicht leicht, weil im Vorfeld keine Meisterschaften möglich waren. „Wir hatten nur die Anwesenheiten im Stützpunkttraining und beim Abschlusslehrgang sowie die Trainingsleistungen zum Kriterium“ so Jens Gündling, Sportmanager beim Hessischen Ringerverband. So entsendeten Weisenberger und Gündling schließlich dreizehn Sportler zur DM. Vier davon standen am Ende mit der Goldmedaille um den Hals ganz oben.
Nico Tauber (65kg/TSV Gailbach), ältester Jahrgang der Altersklasse und Marat Kardanov (71kg/VfL Wolfhagen) krönten ihre Meistertitel jeweils mit direkten Siegen unter anderem gegen die EM-Teilnehmer Jeremy Weinhold (SVG Weingarten) und Gregor Eigenbrodt (KSV Witten). Besonders Tauber verdiente sich in insgesamt sieben Auseinandersetzungen ein Extralob von Landestrainer Peter Weisenberger. „Er musste einen langen harten Weg gehen und belohnte sich am Ende dafür“.
In der teilnehmerstärksten Gewichtsklasse bis 60kg rangen sich die Brüder Marcel und Manuel Wagin in die Geschichtsbücher. Mit Marcel Wagin schickte der HRV einen Titelaspiranten ins Rennen. Für den drei Jahre jüngeren Bruder Manuel beantragte der HRV ein Sonderstartrecht beim DRB. Mit Erfolg: In zwei unterschiedlichen Pools zugelost, beherrschten die Wagin-Brüder ihre Konkurrenz sicher und zogen ins Finale ein. Im Finale überließ der Jüngere (Manuel) dem Älteren (Marcel) den Vortritt, schließlich steht für Manuel Wagin noch die nationalen Meisterschaften der B-Jugend an.
Ebenfalls mit einem Sonderstartecht ausgestattet startete der Dieburger Tom Ouzounis im kleinsten Limit bis 42kg seinen Siegeszug in Stendal. Mit Leon Diezmann (Brandenburg) war nur ein Gegner zu besiegen. Allerdings musste Ouzounis gegen Diezmann „Best of 3“ ringen. Doch der junge Dieburger benötigte nur zwei Kämpfe. Mit 12:3 und 17:2 zeigte Ouzounis deutlich, wer der neue Deutsche Meister ist.
Mit starken Einzelleistungen gewannen Kalle Schwob (48kg/KSC Hösbach) und Felix Schmitt (55kg/KSV Rimbach) die Silber- und Bronzemedaille. Schwob setzte sich im 48kg-Limit dreimal im Pool durch, ehe er im Finale eine knappe 2:4-Niederlage hinnehmen musste. Felix Schmitt musste sich nur dem späteren Turniersieger Karamjeet Holstein beugen. In allen weiteren vier Kämpfen rechtfertigte Schmitt Sonderstartrecht drei für den HRV und fuhr in beeindruckender Weise die Bronzemedaille ein.
Mit weiteren Plätzen vier durch Eliah Lucyga (51kg/ASV Schaafheim) und den fünften Plätzen von Lewin Gündling (48kg/TSV Gailbach) und David Bertram (51kg/ASV Schaafheim) sowie Platz sieben von Kelvin Täumert (65kg/KSV Rimbach) machte der HRV im Gesamten die Überraschung perfekt und feierte am Ende einen hauchdünnen Länderwertungssieg mit 45 Punkten vor Südbaden (43) und Bayern (33).
Deutsche Meisterschaften A-Jugend Gr.-römisch in Warnemünde
Eine überragende Teamleistung mit vier Medaillen inklusive eines Meistertitels fuhren die Klassiker von Landestrainer Georgi Petkov ein. In Warnemünde an der Ostsee sprangen bei acht Teilnehmern vier Medaillen raus.
Ganz oben auf dem Treppchen stand der Wiesbadener Ilja Pavlenkov im Limit bis 51kg. Vier Kämpfe gestaltete Pavlenkov siegreich. Im Finale feierte er einen souveränen 12:5-Sieg. Sein Vereinskollege Luis Greif fuhr mit Bronze die zweite Medaille für den KSV Wiesbaden und den HRV ein. Greif musste sich in der Gewichtsklasse bis 55kg nur dem späteren Turniersieger Normen Trübe (Südbaden) geschlagen geben. Medaille Nummer drei gewann ebenfalls ein Wiesbadener Junge: Adam Shtrom sicherte sich die Bronzemedaille in der Gewichtsklasse bis 65kg. Im verbandsinternen Kampf um Platz drei setzte sich Shtrom gegen den Fahrenbacher Dominic Arnold durch. Arnold belegte nach sechs Kämpfen einen guten vierten Platz.
Jan Schwab (80kg/Griechisch-römisch) gewann nach seinem Vizemeistertitel der Junioren nun auch die Silbermedaille bei den A-Jugendlichen. Schwab agierte im Finale zunächst erfolgreich, ging schnell mit 2:0 in Führung ehe er unachtsam bei einem Versuch eines Durchdrehers in die gefährliche Lage kam und geschultert wurde. „Eine sehr umstrittene Entscheidung“ ärgerte sich Petkov über die voreilige Entscheidung der Kampfrichter. „Insgesamt aber bin ich zufrieden mit den Leistungen der Jungs. Es waren zwar hier und da noch einige Verbesserungen möglich aber mit vier Medaillen sind wir total im Soll“. Auch in der Länderwertung machte sich die Medaillenbilanz bemerkbar. Das Team Hessen kam mit 43 Punkten auf den vierten Rang.