Rimbacher Karl-Peter Schmitt ist der neue HRV-Präsident Der Hessische Ringer-Verband hat seit Sonntagmittag einen neuen Präsidenten: In der Jahreshauptversammlung wählten die HRV-Vereine Karl-Peter Schmitt zum neuen Verbandschef. Der Rimbacher setzte sich in geheimer Wahl gegen seinen Mitbewerber Benjamin Stange aus Mömbris-Reichenbach durch. Vorausgegangen war der seit längerem angekündigte Rücktritt des Darmstädters Karl Rothmer, der sein Amt insbesondere aus Altersgründen nach der Hälfte seiner vierjährigen Amtszeit niedergelegt hatte.
Der 55-jährige Schmitt ist rund zwei Jahrzehnte jünger als Rothmer. Sein Gegenkandidat Stange gehört mit 38 Jahren einer nochmals jüngeren Generation an. Seit Oktober ist Schmitt in Pension, »vielleicht war es für manchen entscheidend, dass ich dadurch mehr Zeit für die Verbandsarbeit habe als mein Gegenkandidat und damit auch leichter Termine unter der Woche wahrnehmen kann«, mutmaßte Schmitt kurz nach der Versammlung im Ringerleistungszentrum Aschaffenburg.
Auch dass er sich bereits seit zwei Jahrzehnten im HRV engagiere, sei womöglich ein Pluspunkt für ihn gewesen, sagte der Odenwälder, der sich besonders als Kampfrichter einen Namen gemacht hat. Als solcher hatte er im August auch bei den Olympischen Spielen in Paris gepfiffen, wofür er am Sonntag Auszeichnungen des anwesenden DRB-Präsidenten Jens-Peter Nettekoven (überreichte die Goldene Ehrennadel des Deutschen Ringer-Bunds) sowie von HRV und Landessportbund Hessen entgegennehmen durfte. Auch die Leistungen von Kampfrichterin Ramona Scherer (RLZ Aschaffenburg, pfiff ebenfalls bei Olympia) wurden noch einmal gewürdigt.
Stange fordert mehr Teamplay
Benjamin Stange wünschte Schmitt nach der Wahl »viel Glück, er kann sich jetzt in einer zweijährigen Probezeit bewähren«. Stange ist bereits einer von mehreren HRV-Vizepräsidenten, behält dieses Amt nun bei und versprach, Schmitt zu unterstützen. Zugleich erwartete Stange, dass Schmitt jetzt »über sein Wahlprogramm hinaus den Zusammenhalt im Verband wiederherstellen« müsse. Stange nimmt dort »gewisse Grüppchen und Spannungen« wahr. Schmitt sei »ein Guter«, müsse sich aber noch mehr wie ein »Teamplayer« verhalten, forderte Stange.
Das Resultat der Abstimmung kann man als recht klar oder doch eher uneinheitlich interpretieren: Auf Schmitt entfielen 54 Stimmen, auf Stange 35. Eindeutig fiel hingegen das Votum auf einen Antrag von HRV-Vizepräsidentin Ramona Scherer aus, Karl Rothmer ob seines langen Engagements im Verband zum Ehrenpräsidenten zu ernennen. Erstmals übernahm der Darmstädter im HRV 1989 eine Funktion. Präsident war er seit 2018 gewesen.
Text: Jens Dörr
Darüber hinaus haben Ramona Scherer und Karl-Peter Schmitt die Silberne Ehrenplakette des HRV für die Teilnahme bei Olympia verliehen bekommen.