Für das wichtigste internationale Turnier des Jahres, den Weltmeisterschaften der Männer vom 16. – 24. September in Belgrad, ist der Hösbacher Tim Müller für die Gewichtsklasse bis 74kg im Freistil nominiert worden. Sein Vereinskollege Niklas Dorn bekommt kann noch auf den WM-Zug aufspringen, wenn er das interne Ausringen am 8. September gegen Alexander Semisorow gewinnt.
Bei den Weltmeisterschaften in Belgrad werden nicht nur die Medaillen vergeben, sondern auch die ersten fünf Plätze in den olympischen Gewichtsklassen. Sowohl Müller (74kg) als auch Dorn (65kg) ringen in diesen olympischen Gewichtsklassen. In Dorns Gewichtsklasse hatte sich Freistil-Bundestrainer Jürgen Scheibe nach der deutschen Meisterschaft in Heidelberg eigentlich auf André Clarke festgelegt. Der hatte auch das DM-Finale gegen Dorn gewonnen, dazu im Frühjahr das Ausringen für die damals bevorstehende Europameisterschaft für sich entschieden. Zuvor war in dieser Klasse lange Alexander Semisorow das Maß der Dinge gewesen, meist gefolgt von Dorn.
Nun bleibt Clarke zu Hause – und für Dorn und Semisorow sind WM und Olympia-Chance nur noch zwölf bis 18 Mattenminuten entfernt. Laut Scheibe, der noch bis Freitag mit dem Freistil-Team ein Trainingslager in Georgien absolviert, hatte Clarke dem Bundestrainer ziemlich kurzfristig mitgeteilt, nach Abschluss seines Jura-Studiums in den USA aus beruflichen Gründen nicht mit nach Georgien fliegen zu können, aber für die WM zur Verfügung zu stehen. »Den Lehrgang hatte ich aber zur Bedingung gemacht – da musste ich meiner Linie treu bleiben«, sagte Scheibe am Mittwoch.
Ergo tragen nun Dorn und Semisorow als weitere deutsche Topathleten des Leichtgewichts am 8. September Entscheidungskämpfe gegeneinander aus. Wer zuerst zwei Duelle gewonnen hat, darf zur WM.
Keine Überraschung war es hingegen mehr, dass der Hösbacher Tim Müller für die ebenfalls olympische Freistil-Klasse bis 74 Kilo nominiert wurde. »Tim hat sich an alle Absprachen gehalten, hat das Turnier in Ungarn gerungen und fleißig trainiert«, erläuterte Scheibe seine schon vor wenigen Wochen getroffene Entscheidung.