Sieben Medaillen bei der Heim-DM in Rimbach / Zweimal Silber in Hohenlimburg
Mit insgesamt neun Medaillen und zwei Meistertitel meldeten sich die Auswahlmannschaften des Hessischen Ringer-Verbandes e.V. nach der langen Pandemiepause bei den Deutschen Meisterschaften der Junioren*innen eindrucksvoll zurück. Während es bei der Freistil-Heim-DM in Rimbach Medaillen regnete, konnten auch die Klassiker im nordrhein-westfälischen Hohenlimburg mit einer Rumpftruppe Topergebnisse erzielen.
Sell und Schadler holen Meistertitel
Das i-Tüpfelchen einer großartigen Mannschaftsleistung in Rimbach waren die Meistertitel der beiden Gailbacher Elena Sell (62kg, Weiblich) und Timo Schadler (97kg, Freistil).
Elena Sell ging mit großem Druck auf die Matte. Noch vor einigen Wochen verlor Sell die direkten Duelle um das Ticket der Europameisterschaften gegen die Konkurrentinnen Chiara Hirt (Südbaden) und Luisa Scheel (Mecklenburg-Vorpommern) deutlich. Nach anfänglichen Schwierigkeiten und einer Vorrundenniederlage ohne Konsequenzen brachte Sell im Halbfinale gegen Hirt und im Finale um Gold gegen Scheel ihre Topleistung auf die Matte und holte sich verdient den Titel in der 62kg-Klasse. „Sie hat an sich gearbeitet“ spielte Gündling auf die überwundenen körperlichen Defizite an „und sie hat sich belohnt, weil sie mit Herz und Wille gerungen hat“.
Timo Schadler agierte in Rimbach herausragend. Er rang sich nach überstandenem Kreuzbandriss in die nationale Juniorenspitze und fertigte die gesamte Konkurrenz deutlich ab. „Er ist wieder voll auf der Höhe“ freute sich Gündling. „Wenn er gesund bleibt, wird es schwer, ihn in diesem Altersbereich zu besiegen. Mit Kraft, Statur, Technik und Ausdauer bringt Schadler alles für internationale Einsätze mit. „Ich hoffe, dass der Bundestrainer auf ihn aufmerksam geworden ist und er sich für Einsätze im Nationalteam empfehlen kann“.
Schmitt holt nach Verletzung Bronze
Die Empfehlung hat auch bei Lokalmatador Nico Schmitt (70kg / KSV Rimbach) noch Bestand. Zwar war Schmitt nach der Halbfinalniederlage gegen den Nürnberger Adrian Barnowski enttäuscht, dass es „nur“ zu Bronze reichte. Doch das Trainerduo Gündling/Weisenberger sieht in Schmitt viel Potential. „Auch er kommt aus einer langen Verletzung. Wenn er es jetzt schafft, eine Technikprofil zu verfeinern, wird er guten Chancen haben, sich in der Gewichtsklasse nächstes Jahr durchzusetzen“ zeigt sich Gündling optimistisch.
In Rimbach wuchsen auch jene Ringer und Ringerinnen über sich hinaus, die das Landestrainerteam Jens Gündling, Peter Weisenberger und Rocco Adler nicht auf der Rechnung hatten. So konnte sich Lisa Eckert (50kg / KSV Rimbach) im eigenen „Wohnzimmer“ die Silbermedaille im nordischen Turnier sichern. Der Wolfhagener Stefan Epereschi, der auch die Mannschaftskämpfe für den KSV Rimbach bestreitet, gewann mit einer tollen technisch-taktischen Leistung die Bronzemedaille in der Gewichtsklasse bis 74kg
. Der Großostheimer Deniz Güvener, der im kleinsten Gewicht bis 57kg antrat, musste sich Karamjeet Holstein aus Sachsen nach einer kleinen Unaufmerksamkeit geschlagen geben. Ansonsten beherrschte Güvener die Konkurrenz und holte eine von insgesamt drei Bronzemedaillen für den hessischen Verband.
Platz drei in der Länderwertung
Die Silbermedaille von Yousef Hardan (RC Erlensee) unter drei Startern im Schwergewicht (bis 125kg) bescherte dem HRV wichtige Punkte in der Länderwertung. Am Ende hieß es Platz drei mit 56 Punkten hinter Südbaden (81 Punkte) und Bayern (57 Punkte).
Doppelsilber durch Schwab und Berndt
Eine Rumpftruppe von drei Teilnehmern nominierte Gr.-römisch-Landestrainer Georgi Petkov für die nationalen Titelkämpfe in Hohenlimburg. Doch alle drei Athleten verkauften sich sehr gut und sorgten für Aufsehen. Besonders Jan Schwab (82kg / KSV Rimbach) und Torben Berndt (97kg / Eiche Hanau) brachten Petkov zum Jubeln. Beide zogen nach jeweils zwei Siegen ins große Finale um Gold ein wo sich aber ihren Finalgegnern geschlagen geben mussten. Finn Stadtmüller (72kg / KSC Hösbach) wurde mit einem Sieg und einer Niederlage Siebter.