Ja, es war viel los, teilweise eng und die Trainingsstätte des Hessischen Ringer-Verbandes „Mairec Wrestling Performance Center“ in Aschaffenburg kam für den Wettkampf der allein 120 Teilnehmerinnen mit Trainern, Betreuern und Zuschauern an ihre Grenzen. Dennoch lief bei den offenen hessischen Meisterschaften der weiblichen Schülerinnen, Jugend und Frauen vieles richtig. Insbesondere, weil das Turniermanagement, die Kampfrichter und ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer an diesem Samstagnachmittag einen sehr guten Job machten.
„Aus der Not heraus haben wir uns dazu bereit erklärt, die Veranstaltung stattfinden zu lassen und sie in unserem Trainingswohnzimmer zu veranstalten“ machte Jens Gündling, HRV-Sportmanager und gleichzeitig Vorstand des Trägerverein Ringer-Leistungszentrum Aschaffenburg e.V. kein Geheimnis daraus, dass es in der Halle bei jeder einzelnen Meldung über 80 Teilnehmerinnen eng werden könnte. „Wir mussten dann bei 125 Meldungen den Riegel vorschieben. Das wäre sonst nicht gegangen“. Gündling betonte, dass auch die Vereinstrainer: innen mit ihren Sportlerinnen einen großen Teil Disziplin an den Tag gelegt haben. „Schließlich waren wir um 16 Uhr fertig und alle waren glücklich“ so Gündling.
Der gut ausgewählte Terminvorschlag von HRV-Vizepräsidentin Sportmanagement Ramona Scherer und der große Zuspruch für einen reinen weiblichen Wettkampftag verspricht für das nächste Jahr viel Zuversicht, die offenen hessischen Meisterschaften im weiblichen Bereich zu etablieren und sie weiter auszubauen. Dazu möchte der HRV werben und auch in Zukunft Ringerinnen aus ganz Deutschland und aus dem nahen Ausland nach Hessen holen.
Eine nationale Delegation aus der Schweiz „Swiss Wrestling Fédération“ nahm bereits am Wochenende teil und holte bei den Frauen mit sieben Teilnehmerinnen und 28 Punkte die Vereinswertung vor dem TSV Gailbach (13) und dem polnischen Club Poljcane (7). In den insgesamt fünf Gewichtsklassen bei den Frauen triumphierte die Schweiz dreimal. Vom Hessischen Ringer-Verband stach die Deutsche Vize-Meisterin Elena Sell (TSV Gailbach) heraus, die in der Klasse bis 62kg souverän gewann. Die HRV-Ringerinnen Emelie Haase (57kg / KSC Hösbach) und Samira Wissel (57kg / SC Kleinostheim) kamen auf die Plätze zwei und drei.
Die Neu-Kleinostheimerin Samira Wissel startete doppelt und holte sich neben Bronze bei den Frauen auch Gold in der Altersklasse der weiblichen A-Jugend. Neben Wissel konnten sich auch Joelle Marie Dedio (72kg / KSC Hösbach) und die Niedernbergerin Vlada Popova (53kg) über Gold freuen. Die Ukrainerin ist in der Trainingsgruppe des HRV voll integriert und gewann bereits bei den offenen NRW-Meisterschaften die Goldmedaille.
Für die bevorstehenden Deutschen Meisterschaften der weiblichen Jugend vom 24. – 26. März im brandenburgischen Luckenwalde haben sich in der B-Jugend vor allem Mina Burkhardt (35kg / KSV Waldaschaff) und Emma Hinz (38kg / SC Kleinostheim) empfohlen. Beide Ringerinnen gewannen in ihren Gewichtsklassen ohne Punktverlust. Mit Nahla Eichheimer wächst im HRV ein Ringertalent heran. Eichheimer dominierte mit vier Siegen bei den weiblichen Schülerinnen bis 33kg. Die Seeheimerin startet für den SC Kleinostheim und ist in der traditionsreichen Ringerfamilie gut aufgehoben. Papa Andreas Eichheimer (ehemals Spinnler) und Opa Heinfried Eichheimer geben der Tochter bzw. Enkelin die Ringer-DNA mit auf dem Weg – was kann da schon schief gehen?
Alle Ergebnisse der offenen hessischen Meisterschaften am 11.03.2023 in Aschaffenburg:
Offene LM Frauen,weibl.Jgd.u.Schülerinnen Aschaffenburg, 11.03.2023 (liga-db.de)